Guten Abend!
Es existiert bereits ein Thread zu dieser Prüfung. Jedoch erachte ich mein Statement in seiner Deutlichkeit und ausführlichen Schilderung für zu wichtig, als dass ich es irgendwo dazwischen klebe. Die Überschrift ist hier auch etwas stimmiger. Ich möchte dadurch niemandem auf den Schlips treten und hoffe, dass dieser Thread hier stehenbleiben kann.
Gerne möchte ich die Prüfungssituation und die Vorbereitung darauf beschreiben:
Alle Teilnehmer die ich kenne hatten sich sehr gut auf den Stoff vorbereitet. Die Rahmenbedingungen seitens der Akademien waren einigermaßen in Ordnung. Man hatte vor der Prüfung nicht unerhebliche Summen gezahlt, und in Vollzeit, oder ein bis zwei Jahre lang an den Wochenenden die Akademien besucht und gelernt. Wieder andere hatten gar nichts bezahlt (ESF-Fördergelder). Man ging mit einem "guten Gefühl" zur Prüfung. Dieses war am Donnerstag um 9 Uhr, nachdem man die 9 Fragen gelesen hatte völlig zerstört. Wenn man nach der ersten halben Stunde einen kurzen Blick über die ca. 50 Teilnehmer schweifen lies, dann konnte man bei einem Großteil folgendes feststellen: Die Leute hatten Tränen in den Augen, hatten hochrote Köpfe, hatten tiefe Resignation in ihrer Mimik. Es war eine undenkbare Quälerei. Im Laufe der beiden Tage liefen einige kurz heulend raus,andere hatten den Budenzauber gar komplett abgebrochen.
WARUM
Der Grund liegt in den unverständlichen Fragestellungen entsprungen aus verquerter IHK-Denke. Hätte man seine 5 Vorbereitungsordner in der Prüfung benutzen dürfen (dies ist natürlich Quatsch...), so hätte man vielleicht 8 Punkte mehr herausholen können. Jeder Abiturient kennt das: Wenn man gelernt hat, dann kann man die Aufgaben lösen und wenn man unvorbereitet ist, dann weiss man am Ende immerhin warum es heisst: „Nicht bestanden“.
Hier im Forum wurde bereits irgendwo erwähnt, dass es nicht um "Wissensfragen" geht. Es geht um die Lösung und Herangehensweise an komplexe Situationen, mit denen man vorher noch niemals konfrontiert war. Soweit ist das auch in Ordnung. Das angesammelte Wissen muss nutzvoll eingebracht werden - wenn man die Fragen annähernd begriffen hat. Und genau dass ist des Pudels Kern.
Die Fragen, ohne jetzt ins Detail zu gehen, sind im Grunde eine Frechheit ggü. allen, die zwar enorm viel Wissen generiert hatten, aber z. B. wenig Praxiserfahrung haben. Alle, bis auf eine Hand voll Teilnehmer hatten ihre größte Not. Die Institution IHK stellt sich hier als eine Geldmachmaschine dar, welche mit den Geldern der Wiederholer kalkuliert - und dies werden nach dieser schriftl. Prüfung nicht wenige sein. Ich gratuliere allen, welche bisher bestanden haben. Sei es, weil sie diese Denke durchschaut haben, oder weil sie es gerade so geschafft hatten. Die Prüfungsfragen, die man ja im Vorfeld auch durchgearbeitet hatte (auf die Lösungsbeispiele der IHK kommt kein Mensch, und jaja, viele Lösungen können richtig sein...) gibt`s dann in ein paar Monaten zu kaufen. Wer den Sinn dieser bewusst irreführenden, resp. undeutlichen Fragen im Hirn nicht lösen kann, bevor es dann an die eigentliche Lösung der Frage durch gelerntes geht, der soll sich fern halten, von dieser "Institution" namens IHK.
Die Historie der IHK zeigt, dass sie leider einen eher ungeeigneten Maßstab für die Gesundheitsbranche darstellt. Eventuell möchte auch der eine oder die andere diese Weiterbildung zum Fachwirt als sinnvolle Basis für den Studiengang „Gesundheitsmanagement“ nutzen. Jedoch wurde eine Vielzahl von Teilnehmern durch diese forcierte Prüfungskatastrophe mürbe gemacht.
In der Realität stellen sich Problematiken offen dar – in der IHK-Prüfung nicht.
In der Realität weiss man Problematiken zu lösen – in der IHK-Prüfung nicht.
Mit Wissen kann man in Anbetracht der Fragestellungen eher nicht glänzen. Alleine deswegen ist diese Art des ausselektierens höchst bedenklich. Mit „Bildungsgrad“ oder „Wissensstand“ hat dies gar nichts zu tun. Öffentliche Erhebungen zur „Bestehensquote“, bzw. „Durchfallquote“ gibt es nicht – welche Gründe mag dies haben?
Fazit nach der Prüfung:
Die IHK produziert aus weiterbildungswilligen Menschen, oder solchen die sich bereits weitergebildet haben, durch gezielt irrführende, unverständliche Fragestellungen eine Vielzahl von Wiederholern (Glückwunsch!), oder solche, die trotz ihres guten Wissens massenhaft mit der Note 4 in die Realität entlassen werden. Indirekt werden so auch die Fördergelder des ESF sinnlos aufgefressen.
Mit solchen absurden Hürden ist diesem Staat bezüglich demographischem Wandel und
Fachkräftemangel in der Gesundheits- und Sozialbranche sicher keineswegs gedient!