War am 15..03.2012 ein "Schreibwettbewerb" oder...

  • War am 15..03.2012 ein "Schreibwettbewerb" oder oder sollte das ein Versuch einer qualitativ hochwertige Prüfung von der IHK-Deutschland sein?


    Ich frage mich ob überhaupt jemand von denen, die diese Prüfung stellen bzw. konzipieren eine Ahnung davon haben, dass unter diesen zeitlichen Bedingungen die Prüfung teilweise nicht zu meistern ist, zumindest mit einer guten Note nicht zu schaffen ist.


    Bei allem Respekt, die IHK-Deutschland bietet ein Niveau an, wohinter sie gar nicht stehen kann und darf.


    Also frag ich mich wieder, was bitteschön soll das???????


    Ein Bsp. in VWL bzw. RECHT und Steuern schreibt man sich die Finger wund, trotzdem schafft man es nicht in dieser kurzen Zeit sein angeeignetes Wissen nieder zu schreiben. Was bleibt ist Frustration und Enttäuschung über immer mehr werdenden Aufgaben in den Prüfungen und viel zu wenig einkalkulierte Zeit.


    Mein Appell an dieser Stelle ist, denen von der IHK echt mal klar zu machen, dass es "so" bald kein Niveau mehr geben wird.

  • Es ist unmöglich, es allen "recht" zu machen. Es gibt sicher wieder viel mehr Leute, die darüber schimpfen, die AUfgaben seien zu schwer gewesen. Die Bedenkzeit war dieses Mal eher ausreichend als in der letzten Prüfung. In Recht ist es wegen der Nachschlagerei immer knapp. Ab Herbst gilt dshalb eine auf 75 Minuten verlängerte Bedenkzeit (auch in VWL).


    Ich fände es allerdings auch besser, die vier Klausuren auf zwei Tage zu verteilen und die Bedenkzeit auf je 2 Stunden zu erhöhen, um eine größere Bandbreite abfragen zu können.

  • Richtig erkannt! Spätestens bei der Korrektur wird denen (und das bitte bundesweit) auffallen wie der Durchschnitt ausfallen wird - nämlich schlecht!


    Sorry - aber nicht mal in meinen Abiprüfungen damals 2004 :!::!: - nicht mal da war ich während und vor allem nach der Prüfung so dermaßen kaputt und fertig, dass ich ganze 2 Tage brauchte um wieder klar im Kopf zu werden.


    Was ist das hier für Niveau geworden? Den größten Teil hört man zum ersten mal oder so verschleiert, das man bitte erst mal Bedenkzeit bekommen sollte um hinter die tollen "Fallfragen" zu kommen die da teilweise gestellt wurden. :roll:


    Da kann ja nur unproduktiver und vor allem schlecht formulierter Kram rauskommen wie zb. in Recht wenn man gar keine Zeit & Möglichkeit hat hier in die Tiefe zu gehen, was ich nämlich gerne getan hätte! Da gibt man uns 90 Minuten für Unternehmensführung - wofür frage ich mich :?: - wo ich doch schon 15 Minuten däumchendrehend fertig war und am anderen Ende wie z.B. in Recht fehlt die Zeit vorne und hinten? So ein Schwachsinn!


    Ich wollte eigentlich nach dem Wirtschaftsfachwirt noch den Betriebswirt ranhängen - aber nein dankeschön - das ist mir nach den letzten Prüfungen gehörig vergangen. So macht das ganze KEINEN Spass!

  • Stimmt: die Bedenkzeit in UF war sogar eher zu lang. Ich hatte Aufsicht, und als ich nach 75 Minuten angeboten habe, dass schon abgeben und rausgehen kann, wer fertig ist, blieb nur ein Drittel da - aber die haben dann auch die Zeit gebraucht. Also lassen wir das mal als "Luxusproblem" stehen. In Recht wird wie gesagt die Bedenkzeit künftig verlängert. Dass diese Prüfung insgesamt "intensiver" und anstrengender isr als ABi-Prüfung mag sein - ist ja auch keine Abi-Prüfung sondern spätestens mit Teil B Bachelor-Niveau. Apropos Teil B: das sind dann 2x 4 Stunden Fallstudie!


    In der Tat ärgerlich ist, dass immer wieder einzelne Aufgaben so vage formuliert sind, dass ich auch als Dozent auf den Hilferuf "Ich versteh die Frage nicht" nur antworten kann "ich auch nicht". Ein schwacher Trost für die Betroffenen: insgesamt wird das Niveau der Fragestellungen von Jahr zu Jahr erkennbar besser. Ein starker Trost für Betroffenen: es gibt Ermessensspielraum für die Korrektorenb - und wenn viele die gleiche Frage in gleiche Richtung "falsch" beantwortet haben, kann ich bei der Korrektur vermerken: "Diese ANtwort ist auf die Frage auch möglich" und Punkte darauf geben.


    Zu Durchschnitt und Durchfallquote gilt, dass es eben Sinn der Prüfung ist, einen bestimmten Kenntnisstand nachzuweisen. Wie vielen das am Ende gelingt ist wiederum auch ein Thema der Vorbereitung. Ich hatte wiederholt Kurse, bei denen in "meinen" Fächern alle auf Anhieb bestanden haben oder nur 1x Ergänzungsprüfung nötig war. Aber ich weiss aus den Postings hier auch, dass gerade bei manchen Privatanbietern und Fernkursen es umgekehrt ist... Das kann man sicher nicht dem die Klausuren erstellenden Fachausschuss anlasten!

  • Sicher ist vor allem eins: Wir befinden uns hier nicht in einem Bachelor oder Master Studium. D. h. alle Betroffenen befinden sich in einer Weiterbildung.


    Aber irgendwie schein die IHK-Deutschland einen Höhenwan zu haben, weil die sich eindeutig immer mehr mit UNI´s und FH´s messen.


    Dabei stellen sie die Messlatte so hoch, dass das Niveau der IHK-Prüfungen insgesamt schlechter wird. Wer ist schuld? Mit Sicherheit die IHK-Deutschland, weil die für sich zunächst einmal all diese Fragen, Fragen und nochmals Unterfragen, die sie uns in der Prüfung stellen, zunächst Sie selbst als eine Rechtspersölichkeit beantworten sollten.


    Es ist schlimm, unfair und im Grunde genommen völlig Verantwortungslos, wie diese letzte Prüfung der Wirtschaftsfachwirte konzipiert war.


    Mein Appell ist auch nicht an die Prüfer der IHK gerichtet, sondern nur an die Verantwortlichen der IHK (Bundesweit), die dafür sorgen sollten, dass es zu einer qualitativ adekvaten Prüfungsgestaltung "im Sinne der Weiterbildungsprüfungen" in der Zukunft kommt.


    Wie gesagt, wir befinden uns hier in einer Weiterbildungsmaßname und nicht an der UNI,)



    LG

  • Also ich möchte mich meiner Vorgängerin anschließen.


    Ich hab die letzten Wochen nichts anderes gemacht als gelernt und rund um die Uhr vor Büchern
    oder Prüfungen gesessen und ich fand diese Prüfung auch ein Witz.
    Die Zeit ist eine Frechheit in einigen Fächern und ich fand sie auch schwer und super anstrengend.
    Soviele Fächer an einem Tag von morgen 08.30 - 15.00 Uhr, also bei aller Liebe,
    man kann sich beim letzten Fach überhaupt nicht mehr richtig konzentrieren und ist nur noch "fertig" danach.
    Ich war so mega enttäuscht von der Prüfung, ich konnte das gar nicht in Worte fassen, ich war so gut vorbereitet und dann sowas...
    Wollte ursprünglich auch den Betriebswirt machen, aber das hat sich defintiv erledigt.
    Ich bin im moment sogar eher so demotiviert, dass ich mich auffraffen muss überhaupt die Prüfung im Oktober nochmal zu schreiben.
    Ich glaube nicht das es für mich reichen wird, aber warten wir das Ergebnis ab.

  • Vor allem herrscht hier ja generell ein Ungleichgewicht wo man schon fast "Russisch Roulette" zu sagen kann um die Fragen richtig zu beantworten. Da kann ich ja mir ja wirklich noch selber danken, dass ich mir noch die IHK Skripte besorgt habe. Ich gehöre nämlich zu denjenigen die die Weiterbildung leider nicht bei der IHK absolviert haben und sich diese Skripte über Umwege (!!!) und aufwendigen Hinterherrennens + zusätzlicher finanzieller Belastung besorgen durften, da ich mittlerweile auch schon mitbekommen habe, dass einige Fragen in der Prüfung eben genau auf dieses Lernmaterial zielen :!:


    Alleine das ist schon ein UNDING hoch zehn. Das man diese Materialien nicht auf normalen Wege bekommt bzw. erwerben kann.


    IHK Skripte, eigenes Material von meinem Bildungsträger sowie gute, empfohlene Literatur - ich dachte eigentlich ich bin Bestens vorbereitet - tja aber da hab ich mich getäuscht...wahrscheinlich sollte man doch vorher ein BWL/VWL Studium absolvieren :roll: :wink:

  • Also ich verstehe, dass "Vielschreiber" nach den Prüfungen verärgert sind...weil sie nicht alles unterrbingen konnten, was sie gern gewollt hätten.


    Auf der anderen Seite sollte ein guter Kurs auf genau dieses vorbereiten.


    Unser Dozent sagte immer, unterteilt in A,B und C Fragen.


    Macht also immer erst die, die Euch 100ig erscheinen, dann die Fragen beantworten, von denen man eine ungefähre Ahnung hat und zum Schluß erst die behandeln, bei denen man sich was aus den Fingern saugen muss.


    Wenn dann noch darauf geachtet wird, nach IHK Skriopt zu lernen, inklusive der einen oder anderen Internetrecherche, nach Dingen, die im Skriopt nicht ausführlich behandelt werden, dann ist man auf der sicheren Seite.


    Das sehe ich nach wie vor so, ich bin auch keine Intelligenzbestie und habe trotz allem die Pürfungen auf Anhieb und auch zufriedenstellend bis gut bestanden.


    Es ist keine Kunst...ab und an die eine Wirtschaftssendung sehen oder Wirtschaftszeitung lesen, hilft auch beim Verstehen...


  • Das führt so in die falsche Richtung! Um es mal ganz grundsätzlich aufzuziehen:


    Wir haben in D ein Duales Bildungssystem. In diesem System liegt auf dem "2.Weg" der Abschluss als Fachwirt oder Fachkaufmann zwei Stufen über der abgeschlossenen Berufsausbildung (dazwischen ist die Ebene Fachberater etc.). Vor ein paar Wochen wurde endlich durchgesetzt, dass im Deutschen Qualifikationsrahmen diese Abschlüsse in Stufe 6 (von acht) eingeordnet und damit dem Bachelor gleich gestellt werden. Leider folgt daraus (noch) nicht, mit dem Fachwirt die Berechtigung zu einem Master-Studiengang erworben zu haben - aber es ist ein unverzichtbarer Schritt in diese Richtung. Das ist nach meiner Meinung gerade in D deshalb sehr wichtig, weil erwiesenermaßen in keinem anderen vergleichbaren Land die Bildungschancen so sehr von der sozialen Herkunft abhängen, dieser Weg also von besonderer Bedeutung für alle die ist, die über unser veraltetes und sozial ungerechtes klassisches Schulsystem erst mal ausgesiebt wurden.


    Die "IHK D" (also der DIHK) MUSS gar nichts - aber wenn man diese Anerkennung und Vergleichbarkeit der Abschlüsse will, MUSS das entsprechende Niveau auch zuverlässig eingehalten werden. Es ist niemandem gedient, weder dem DIHK noch der Wirtschaft und schon gar nicht den Fachwirten, wenn der Abschluss leicht zu erlangen und damit entwertet ist (und eine Durchschnittsnote aller Prüfungen errechnet niemand und interessiert niemanden). Dieses Niveau ist wie vorhin schon erklärt in der PO und darauf aufbauend im RSP festgeschrieben. Kritisieren kann und muss man den Fachausschuss, wenn er sich daran nicht hält oder wenn er die Fragen nicht verständlich formuliert.


    Die nach meinem Eindruck immer schlechter werdende Vorbereitung auf die Prüfung liegt möglicherweise daran, dass immer mehr private Institute auf diesem boomenden Markt tätig werden und dabei verständlicherweise nach dem Prinzip kurzfristiger Gewinnmaximierung vorgehen. Um das zu verhindern, müsste ein "Zulassungsverfahren" für solche Institute eingeführt werden. Das gibt es zwar für Fernunterricht, aber da wird nicht wirklich die Qualität des Unterrichts kontrolliert. In einer Marktwirtschaft lässt sich das schlecht realisieren. Und die PO lässt das auch offen; rein theoretisch kann sich wer will auch alleine zuhause vorbereiten. Da bleibt nur der Weg, sich selbst schlau zu machen. Und ehrlich gesagt: wenn ich mich darauf einlasse, ca. 3.000 € und mehr auszugeben und um die 2 jahre zu lernen, dann ist es doch nicht abwegig, sich vorher genau zu informieren, auf was ich da eigentlich lernen soll, wer warum was für eine prüfung am Ende stellt und welche Anforderungen ich an eine vernünftige Vorbereitung stellen muss. Es wird ja immer gern auf die IHK eingehauen, aber zu der folgenden Aussage habe ich hier in den Tausenden von Postings noch nie einen Widerspruch gelesen: auch wenn es mal einzelne Ausreisser gibt bietet die IHK die beste und solideste Vorbereitung auf die Prüfungen, sowohl von den Textbänden als auch von den Dozenten als auch von der Organisation her.


    Sich zu informieren ist doch dank Internet gar nicht so schwer: wir haben ja dieses Forum :D