Fehler in den Lösungsvorschlägen!! Erfahrung?!

  • Hey,
    ich besuche gerade den Lehrgang zum geprüften WFW.
    Uns ist nun schon öfter aufgefallen, dass in den Lösungsvorschlägen der IHK immer wieder Fehler auftreten. Z.B. wird die Matrixorganisation falsch dargestellt oder aber Auswirkungen eines Geschäftsfalles im Rewe falsch angegeben.


    Habt ihr weitere Aufgaben, in denen sich Fehler eingeschlichen haben bzw. schlichtweg falsche Antworten niedergeschrieben wurden?
    Wir nutzen die alten Prüfungen vor allem zuhause als Vorbereitung. Nur bringt es natürlich nichts, wenn man sich an (teilweise) falschen Lösungsvorschlägen orientiert. Das verwirrt mehr, als das es hilft.
    Sofern möglich, versuchen wir das zwar mit den Dozenten zu klären, nur wird die Zeit mittlerweile recht knapp und den größten Bereich der WQ haben wir bereits durch.


    Danke an alle vorab.


    LG
    Sabsel

  • einen kleinen fehler hab ich schonmal (zumindest in meiner auflage):


    WBQ Herbstprüfung 2009
    Lösungsvorschlag Aufgabe 3a Rechnungswesen


    Lösung Aufgabe 3a:


    falsch: Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkostenzuschlag = 60.000/180.000 mal 100% = 20%


    richtig: Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkostenzuschlag = 60.000/300.000 mal 100% = 20% [Zuschlagsbasis sind die HK und die sind 300.000]


    gruß


    sapperlot

  • Ich möchte unsere gefundenen natürlich auch nicht vorenthalten :)


    FJ 2011, Unternehmensführung, Aufgabe 3
    Die Matrixorganisation ist falsch dargestellt, weil die Linie von der GF nicht zu jedem einzelnen Standort führt. Laut Matrix ist ein Standort dem anderen übergeordnet.
    Zwar gibt es hier anscheinend nur Punkte für das Beschriften, aber unsere Dozentin (im Prüfungsausschuss) sagte, dass es durchaus Punkteabzug für die falsche Darstellung gibt.


    FJ 2011, Rechnungswesen, Aufgabe 3
    1. Barverkauf von Fertigerzeugnissen = Aktiv-Passiv-Mehrung, da Kasse und Eigenkapital (weil Umsatzerlös) zunehmen. Laut Lösung ist es ein Aktivtausch. Aber auf Fertigerzeugnisse wird ja nur einmal am Jahresende gebucht
    5. Zielverkauf von Waren = Aktiv-Passiv-Mehrung, da Forderungen und Eigenkapital (weil Umsatzerlös) zunehmen. Auch hier ist es laut Lösung wieder ein Aktivtausch.


    Wir Lehrgangsteilnehmer sind da fast alle drauf "reingefallen". Unsere Dozentin (eine andere als bei UF, aber direkt bei uns im Prüfungsausschuss) sagte, dass die Lösungen falsch sind. Ihre Lösungen klingen für mich (im Nachhinein) auch wirklich logisch. Denn Geschäftsfälle werden ja nicht direkt in der Bilanz gebucht, sondern gehen erst von der GuV rüber. Unsere Dozentin würde also nach ihrem Wissen gehen (sie ist schon lange dabei und macht ihre Sache echt gut), bloß, was machen andere Prüfer? Gehen die nach den Lösungsvorschlägen oder korrigieren die nach ihrem eigenen Wissen?


    Ein weiterer gravierender Fehler befindet sich im Textband "Betriebliches Management" der IHK auf Seite 51.
    Hier geht es um die FMEA. Genauer um die Punktevergabe. Im Textband steht folgendes:
    "Für A, B und E werden Zahlen zwischen 1 und 10 vergeben: Je größer die Zahl, desto höher die Auftrittswahrscheinlichkeit, die Bedeutung und die Entdeckungswahrscheinlichkeit."
    Für A und B trifft dieses zu. Aber E wird genau entgegengesetzt bewertet: 10 = sehr gering, 1 = sehr hoch
    Dadurch hat sich eine derbe Diskussion ergeben und die Hälfte der Teilnehmer war sofort im Internet am googeln. Heraus kam: Die Dozentin hatte Recht, TB ist in diesem Punkt falsch.


    VG
    Sabsel


    PS: Seid nicht beleidigt, wenn ich nicht für jeden geposteten Fehler mit einem einzelnen "DANKE" antworte. Bin aber auf jeden Fall für jeden entdeckten und mitgeteilten Fehler dankbar :wink:

  • Hallo Tim,
    generell hat sie uns das so natürlich nicht beigebracht. Also mir ist klar, dass GuV über Eigenkapital abgeschlossen wird und dieses dann erst in die Bilanz übergeht.


    Aber in dem genannten Geschäftsfall. (Barverkauf von Fertigerzeugnissen)
    Für mich klingen irgendwie beide Lösungen logisch.


    Aktivtausch, weil Kasse + und Fertigerzeugnisse - (auch wenn Verkäufe nicht direkt auf Fertigerzeugnisse gebucht werden)


    Aktiv-Passiv-Mehrung, weil Kasse + und Eigenkapital + (wenn man nach der Ansicht der Dozentin geht: Verkäufe werden auf Umsatzerlöse gebucht, diese (GuV-Saldo) werden letztendlich über Eigenkapital abgeschlossen. Und wenn man nur diesen einen (!!!!) Geschäftsfall sieht, dann mehrt sich natürlich das EK)


    LG
    Sabsel

  • Hallo Sabsel


    Ich kenne also keine Kollegen/ Kolleginnen, die hier eine Aktiv – Passiv Mehrung als richtig gelten lassen würde, da es einfach falsch ist.


    Wenn es um die vier Möglichkeiten der Bilanzveränderung geht, spielen die Erfolgskonten absolut keine Rolle. Es geht ausschließlich darum, was passiert auf den Bestandskonten und nicht wie wird es gebucht.


    Aber ich kann dich beruhigen, diese Diskussion habe ich in jedem Kurs, da es einige Dozenten und Lehrer gibt, die es genauso wie du es hier beschrieben hast, erklären, was die Sache aber nicht richtiger macht. :wink:


    Viele Grüße

  • Hallo Farteur,

    Zitat

    Ich kenne also keine Kollegen/ Kolleginnen, die hier eine Aktiv – Passiv Mehrung als richtig gelten lassen würde, da es einfach falsch ist.


    ich weiß nicht, was Deine Kolleginnen und Kollegen beruflich machen und enthalte mich daher einer Wertung.


    Einen Verkauf von Waren zu dem Wert, zu dem Sie aktiviert worden waren, kann man mit Fug und Recht als Aktivtausch deklarieren. Den realistischeren Fall, in dem der Verkaufserlös höher liegt, sicherlich nicht.


    Das wird in manchen Büchern zwar so dargestellt; aus didaktischen Gründen, für Anfänger. Wenn dann allerdings das Buchen auf Erfolgskonten gelehrt wird, sollte diese extrem einfache Sicht der Dinge korrigiert werden.


    LG
    -Tim