Erfahrungsbericht WFW IHK



  • Zum Vergleich aus unserem Kurs:
    2.425,- EUR Lehrgang + 461,- EUR für 3 Wochen Intensiv-Bildungsurlaub
    394,- EUR Literatur (Text- und Übungsbände, Gesetzestexte, zusätzlich Kiehl-Bücher)
    350,- EUR Prüfungsgebühr
    Summe: 3630,- EUR
    abzgl. Meister-Bafög waren es keine 3.000 EUR.


    Leider weiß ich jetzt immer noch nicht, von welcher IHK Du so enttäuscht bist.
    Deine "vorgegebene Durchfallquote" lag in GF bei 0 %. Wie hoch war sie bei Euch angesetzt?
    Werd' doch bitte mal konkret !!


    Im übrigen gebe ich meine Erfahrung auch gerne preis.


    SvenK, Du hast meine Zustimmung: angehende Führungskräfte sollten mehr können, als Ansprüche nur an andere zu stellen.


    MfG
    Karsten

  • Ich werde nicht konkret, da ich hier keine IHK-Stelle oder irgendwelche Namen öffentlich machen.(sorry)


    Führungskräfte :lol::lol::lol::lol: wurde euch also auch 10 mal am Tag gesagt, "ihr seid die Führungskräfte der Zukunft" usw.
    Klar mit dem WFW eine Führungskraft werden. Glaubt ihr doch selber nicht?


    Ich habe noch einen Punkt zur UF-Prüfung Herbst 2013... und zwar bezüglich der Wertanalyse(da ja jeder meint: "Die Wertanalyse steht doch im Rahmenstoffplan")


    Ich würde es vergleichen, wenn z.B. Im zweiten Teil im Fach Betriebsmanagement eine Frage über die FMEA kommen würde, und man auf diese 20 Punkte bekommt.
    Wäre ja möglich da diese ja im "Rahmenstoffplan der IHK" steht.
    Lächerlich, da jeweils eine Seite in einem 100 Seiten Skript für diese Techniken zur Verfügung stehen.

  • Zitat von "kookiee"

    Ich werde nicht konkret, da ich hier keine IHK-Stelle oder irgendwelche Namen öffentlich machen.(sorry)
    .


    Dann stell nicht solche Behauptungen in den Raum! Du solltest es nicht "öffentlich machen" - sondern Tim oder mir schreiben, um welche IHK es geht...


    Zitat von "kookiee"

    Führungskräfte :lol::lol::lol::lol: wurde euch also auch 10 mal am Tag gesagt, "ihr seid die Führungskräfte der Zukunft" usw.
    Klar mit dem WFW eine Führungskraft werden. Glaubt ihr doch selber nicht?


    Willst Du damit sagen, dass Du nicht glaubst, eine "Führungskraft" zu sein/werden?


    Zitat von "kookiee"


    Ich habe noch einen Punkt zur UF-Prüfung Herbst 2013... und zwar bezüglich der Wertanalyse(da ja jeder meint: "Die Wertanalyse steht doch im Rahmenstoffplan")


    Das "meine" ich nicht - das IST so


    Zitat von "kookiee"


    Ich würde es vergleichen, wenn z.B. Im zweiten Teil im Fach Betriebsmanagement eine Frage über die FMEA kommen würde, und man auf diese 20 Punkte bekommt.
    Wäre ja möglich da diese ja im "Rahmenstoffplan der IHK" steht.
    Lächerlich, da jeweils eine Seite in einem 100 Seiten Skript für diese Techniken zur Verfügung stehen.


    gute Idee: steht im RSP, ist noch nie gefragt worden - aber was hat das damit zu tun, wie viel in einem Skript darüber steht??? Soll der Fachausschuss sämtliche Skripten und Lehrbücher studieren und von deren Inhalt abhängig machen, was gefragt wird? Vielleicht noch besser: eine Umfrage unter allen Prüflingen, was sie denn so gelernt haben??? Es ist umgekehrt richtig: der RSP ist entscheidend - und wenn dazu in einem Skript zu wenig drin steht, ist das Skript vielleicht in dem Punkt nicht gut; und wenn das jemand nicht gelernt hat, dann hatte er eben an der falschen Stelle den "Mut zur Lücke"...

  • Hallo kookiee,

    Zitat

    Ich habe noch einen Punkt zur UF-Prüfung Herbst 2013... und zwar bezüglich der Wertanalyse(da ja jeder meint: "Die Wertanalyse steht doch im Rahmenstoffplan")


    Ich würde es vergleichen, wenn z.B. Im zweiten Teil im Fach Betriebsmanagement eine Frage über die FMEA kommen würde, und man auf diese 20 Punkte bekommt.


    mag sein, dass das nicht geschickt von der IHK war. Nur: Selbst wenn man diese Aufgabe komplett versiebt hatte, dann blieben 80 Punkte übrig. Schade finde ich, wenn Leuten dadurch die Note versaut wurde.


    Wenn es aber "lediglich" um das Bestehen geht, dann sollten 50 von 80 Punkten möglich sein, meinst Du nicht?


    LG
    -Tim

  • Der Wirtschaftsfachwirt wird an den "Endverbraucher" als Garantie für eine "höherwertige Stelle" mit Führungsaufgaben verkauft. Man sollte ihn als unterstützendes Werkzeug betrachten.
    Ich bin nicht der Meinung, dass der WFW automatisch jemanden befähigt eine Führungskraft zu sein. Der WFW kann dabei in gewissem Maße unterstützen.


    Für mich muss eine Führungskraft Selbstbewusstsein ausstrahlen, gewisse "Handlungsqualifikationen" besitzen und unter extremen Druck die richtigen Entscheidungen treffen können.
    Jedoch das wichtigste "mensch sein"!!
    Da bringen einem z.B. "Führungstechniken" "Führungsstile" die Wertanalyse :lol:8) oder sonst was nichts...... wenn man die oben genannten Eigenschaften nicht besitzt.




    Aber gut, ich glaube wir sollten den Thread schließen und ich akzeptiere einfach das ich/wir (18 von 22) zu dumm waren/sind um 50 von 80 Punkten in der UF-Prüfung zu erlangen.

  • Nach meiner Meinung ist die wichtigste Eigenschaft (nicht nur für eine "Führungskraft") die Fähigkeit zu Objektivität; das schließt die Fähigkeit zu Selbstkritik mit ein. Fehlt diese Fähigkeit, wird für alles, was schief läuft, eine externe Ursache gesucht - und wenn dafür die absurdesten Verschwörungstheorien gebastelt werden müssen. Und damit ist der Blick versperrt für das, was man selbst tun kann, um etwas zu ändern. Nach meiner (zugegeben subjektiven und nicht repräsentativen) Beobachtung ist diese Reaktion, die sich oft als Beleidigtsein äußert, bei jungen Männern am häufigsten.


    Natürlich fallen manche Leute auch durch, weil sie "zu dumm" sind - was ein dummer Ausdruck dafür ist, dass jeder irgendwo Grenzen darin hat, was zu verstehen er in der Lage ist. Sie fallen deshalb durch, weil sie irgendwelche für diese Prüfungen wichtigen Zusammenhänge und Begriffe nicht verstehen. Das ist normal; so waren und sind viele schlechte Noten in Rechnungswesen zu erklären. Aber darum geht es hier nicht. Dass speziell in einem Fach wie Unternehmensführung die Durchfallquote anscheinend steigt und speziell in dieser Klausur so viele durchgefallen sind, hat nach meiner - diesmal nicht "subjektiven Meinung", sondern auf Beobachtung und viel Erfahrung gegründeten - Überzeugung mit einer Entwicklung zu tun, die zu einem deutlichen Verlust an Sprachkompetenz und Konzentrationsfähigkeit bei den Prüflingen führt. Die Ursachen sind vielfältig, aber verfehlte Stoffpläne und miserable Lehrer in den Schulen zählen sicher dazu - und noch mehr die permanente hektische "Kommunikation" mit kleinsten Informationshäppchen. Das Lesen von Texten wird, wenn nicht Klausurdruck dahinter steht, inzwischen im Durchschnitt nach 16 Zeilen abgebrochen (ich halte diese Zahl inzwischen für viel zu optimistisch...)


    In der Kommunikation äußert sich das z.B. so: ich frage (schriftlich)"wie viele Teilnehmer sind in den letzten 3 WFW-Kursen ausgestiegen" und bekomme als Antwort, wie viele im 3. WFW-Kurs ausgestiegen sind. Ich frage meinen Sohn, warum er bei whats app nicht den Text zu Ende schreibt und dann schickt, sondern fast jedes Wort einzeln; Antwort wörtlich "oke ja ich weiß nicht ich schick gaanz schnell was damit der jenige in der zeit nicht off geht".


    In der Klausur, die ich gestern korrigiert habe (nicht IHK-Prüfung, aber vergleichbar) äußert sich diese hektische Oberflächlichkeit so:
    Frage war „Nennen Sie 5 mögliche Ziele einer Planung“. Der 1.Kandidat schreibt 5 Phasen des Planungsprozesses, der nächste 5 Anforderungen an Organsation, die folgenden meist wieder wie der 1., manche wie der 2. In der 10. (!) Klausur steht am Rand der Antwort „Mut zur Lücke – Notfall-Antworten“ - und es folgen die ersten richtigen Antworten!!! Das bedeutet: der oder die hat NICHTS auswendig gelernt, MUSSTE deshalb die Frage wirklich LESEN, und dann über eine Antwort NACHDENKEN. Von 24 Klausuren hatten übrigens am Ende doch immerhin 5 diese im Grunde banale Frage richtig beantwortet.


    Und genau das hatten wir in der UF-Klausur im Herbst: diejenigen, die dort durchgefallen sind, waren nicht zu dumm – sie haben aber u.a. auf die durchaus präzise Frage „Beschreiben Sie in fünf Schritten ein Ablaufschema (Phasenmodell) für ein Zielvereinbarungsgespräch“ geantwortet, wie Ziele formuliert sein sollen oder was MbO bedeutet – weil vor der eigentlichen Frage stand: „Im Rahmen von Management by Objectives and Self-control ist der Zielvereinbarungsprozess ein zentraler Bestandteil“.


    Wer ist daran „schuld“? Das ist keine Frage von Schuld – es ist eine seit etwa 7 Jahren zu beobachtende Entwicklung. Soll man deshalb die Prüfungen ändern und wieder multiple-choice einführen? Das würde ja nun wirklich nicht zur Heiligen Kuh der vermeintlichen Anforderungen der Arbeitswelt passen. Nach meiner Meinung lässt sich diese Entwicklung nicht aufhalten, im Gegenteil: wenn die heute 14 bis 18-jährigen in die Kurse und Prüfungen kommen, werden wir mit Wehmut an die jetzige Generation zurück denken, die doch immerhin noch selbst aktiv wird, in einem Forum sich austauscht, längere Beiträge aus ganzen Sätzen schreibt und solche Beiträge von anderen meist versteht. Wir Dozenten können (und sollten!) trotzdem nie aufgeben und weiter hartnäckig versuchen, die Fähigkeit zu objektivem und selbständigem Denken zu wecken und zu fördern.
    Danke an alle, die diesen thread befeuert haben – ich hab wieder was daraus gelernt :)

  • Nein Kookie,


    ihr wart wahrscheinlich schon schlecht vorbereitet, wenn der Unterricht so ablief, wie Du ihn geschildert hast. Aber das Problem ist, dass Du aus den Erfahrungen mit der Bildungseinrichtung einer IHK auf die 79 anderen unabhängigen IHKs schliesst. Und zu behaupten, dass ein Großteil der für eine IHK oder IHK-nahe Bildungseinrichtung tätigen Dozenten so unfähig wären, ist natürlich schon ein nicht zulässige Verallgemeinerung.


    Wenn die Aussagen von vorgegebenen Durchfallquoten tatsächlich so geäußert wurden, unterstreicht dies nur, dass Du außergewöhnlich unfähige Dozenten hattes. Den dies ist definitiv kompletter Blödsinn. Ich bin auch IHK Prüfer und kann die Aussagen von Reinhard und Tim hierzu zu 100% bestätigen.


    Viel Erfolg bei der Wiederholungsprüfung wünscht Dir


    Martin

  • Zitat von "kookiee"

    Führungskräfte :lol::lol::lol::lol: wurde euch also auch 10 mal am Tag gesagt, "ihr seid die Führungskräfte der Zukunft" usw.
    Klar mit dem WFW eine Führungskraft werden. Glaubt ihr doch selber nicht?


    Stimmt, glaube ich selber auch nicht. Aber auch Dein Zitat kannte ich bisher nicht.
    Der WFW war für uns zunächst eine fachliche Weiterbildung. Erst im Kursverlauf wurde uns bewusst, dass einige (einige!) Grundlagen der Personalführung vermittelt wurden.


    Zitat von "Reinhard"

    ... Fähigkeit zu Selbstkritik ...


    Danke Reinhard. Bei der Mitarbeiterbeurteilung in "meiner" Firma (also in der ich arbeite) steht beim Punkt "Kritikfähigkeit" als Maßstab: "äußert und akzeptiert konstruktive Kritik". Da kann man bei nicht wenigen Menschen zwei verschiedene Positionen draus machen!



    Auch von mir beste Wünsche für die Wiederholungsprüfung, und für die weitere berufliche und persönliche Zukunft.


    MfG
    Karsten

  • Zitat von "KasiGF"


    Also uns wurde das nicht gesagt. :wink: Aber man muss natürlich auch selbst daran glauben und etwas dafür tun. Wenn du von dir überzeugt bist, keine Führungskraft zu werden, dann wird es wohl auch so sein. Ich werde ein halbes Jahr nach Abschluss Führungskraft in einem anderen Unternehmen. :wink: Aber klar, dafür musste ich auch was tun, das ist mir nicht zugeflogen oder über Vitamin B zu mir gekommen.
    Auch unseren Kursanbieter kann ich nicht wirklich weiterempfehlen. Ich Nachhinein bin ich bei vielen Dingen jetzt auch schlauer. :roll: Dennoch hab ich mich zu keinem Zeitpunkt irgendwie auf die Dozenten oder den Anbieter verlassen, denn da kam reichlich wenig, auch wenn wir schon teilweise gute Dozenten hatten. Wenn es nicht im Unterricht behandelt wurde oder im Skript stand, dann gehe ich vollkommen selbstverständlich davon aus, dass ich mir ein Buch dazu kaufe oder im Internet recherchiere oder auch hier im Forum frage. Es ist unmöglich, in dieser Zeit den ganzen Stoff ausführlichst durchzukauen. Da ist einfach ein großer Batzen "Heimarbeit". Nur viele verlassen sich darauf, dass alles im Kurs durchgenommen wird. Das ist nicht zu leisten. Es heißt auch nicht umsonst "Praxisstudium".