Bin neu hier und habe Fragen :)

  • Hallo,


    meine Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt startet im Mai.
    Ich mache sie berufsbegleitend mittels eines Webinares der Volkshochschule.


    Mich würden einige Sachen interessieren, vielleicht mag ja jemand antworten:


    1.
    Wie hoch war euer wöchentlicher Lernaufwand?


    Ich bin da etwas ängstlich, ob ich das Pensum neben der Vollzeitarbeit bewältigen kann.
    Außerdem hat das Seminar ca. 360 Stunden, ich habe aber irgendwo gelesen, dass 700 Stunden erforderlich wären (?) :eek:


    2.
    Wie beurteilt ihr den Schweregrad?


    Ich selber habe eine Ausbildung in einem kaufmännischen Beruf.
    Was wir hier an Buchführung hatten, war aber eher "Pipifax". Ich selber bin nicht so das Mathegenie und habe insbesondere vor Rechnungswesen Angst.


    3.
    Habt ihr eure Entscheidung für die Weiterbildung bereut?


    Also hab ihr hinterher gemerkt, dass ihr z. B. Zeit verschenkt habt und mit der Qualifikation letztlich gar nichts anfangen konntet oder so?


    Ich würde mich über Antworten freuen. :D


    Viele Grüße

  • Hey, hier mal mein Rückblick auf den Wifawi den ich direkt über die IHK durchgeführt habe.


    1.) Wöchentlicher Lernaufwand:
    Also das ist natürlich immer eine Frage wie Du bestehen möchtest. Für mich war es wichtig den Wifawi überhaupt durchzuziehen und zu bestehen, was ja nicht üblich ist als Vollzeitbeschäftigter.
    Ich habe denke ich verhältnismäßig eher wenig investiert, hatte aber auch nicht das Ziel als 1er Schüler zu bestehen. Ich habe mich vor den Prüfungen 2-3 Wochen hingehockt und einfach gelernt, fertig! Ich war auch nicht immer im Unterricht, habe mir viel selbst zu Hause beigebracht. Unter der Woche habe ich eigentlich nie was gemacht. Das lag aber auch an meiner Zeit, ich spiel noch höherklassig Fußball und verdien damit nebenbei noch Geld und hab da auch noch 4-5 x Fußball die Woche. (Aber du siehst ja ich habe es auch geschafft ;))


    Will jetzt aber kein schlechtes Vorbild sein :D


    2.) Zum Schwierigkeitsgrad. Den Wifawi sollte man nicht unterschätzen. Ich persönlich fand es schon ziemlich schwer (soll ja in etwa einer Hochschulreife entsprechen und lässt zum Studium zu). Gerade Finanzierung und Investition fand ich schwer. Mit Rechnungswesen hatte ich eher weniger Probleme dank meinem Wirtschaftsschul-Abschluss. Da hatten wir viel Rechnungswesen. Muss auch sagen das ich Anfangs bei den wirtschaftsbezogenen Qualifikationen 2 Fächer hatte bei denen ich durchgefallen bin und erst im 2. Versuch geschafft habe. Habe am Anfang nur aus dem Skript gelernt und keine Prüfungen geübt. Dann stand ich in der Prüfung da und hab nicht mal die Fragen gepeilt. Am besten ist wenn du viel Prüfungen übst dann verstehst du die Fragestellungen der IHK. Also man muss schon relativ viel machen und es ist nicht mal so im lockeren Vorbeigehen geschafft.


    3.) Entscheidung bereut? Niemals! Ich hatte mich schon während meines Wifawi’s auf eine andere Stelle beworben. Kam nämlich aus der Ausbildung und wollte das Unternehmen wechseln. Damals hab ich das nur in Bewerbungen erwähnt das ich den Wifawi mache und hatte prompt einige Vorstellungsgespräche. Hatte dann auch sofort einen guten Job mit guter Bezahlung gefunden. Dort soll ich später mal die Abteilung in der ich momentan bin übernehmen, also kann ich von meiner Seite aus sagen das es sich gelohnt hat. Nächste Woche bekomm ich mein Zeugnis in die Hand gedrückt, danach habe ich ein Gespräch beim Chef in der mein neues Gehalt festgelegt wird. Studieren kommt wohl nicht mehr in Frage bei mir. Eventuell Betriebswirt noch. Also ich kann nur sagen es lohnt sich auf jeden Fall!!!


    Hoffe etwas geholfen zu haben.


    LG

  • Zitat von "Bananeneis"

    Was mich zudem interessieren würde:
    Gibt es irgendwo eine Übersicht über die Durchfallquote bei den IHK-Prüfungen?


    Zu den anderen Fragen bin ich vielleicht als Dozent und Prüfer nicht der Richtige :wink:
    Zu dieser Frage:von 6.200 Prüflingen im Jahr 2012 haben 5.236 (= 84 %) bestanden (zum Vergleich: bei den Industriefachwirten 79%; bei den Handelsfachwirten
    nur 61 %! Der Durchschnitt für alle Fachwirte-Prüfungen lag 2012 bei 75%.)
    Aber das ist KEINE „Durchfallquote“! Die zitierte Statistik stellt eine Bestehensquote dar. In diesen Zahlen sind auch enthalten die Teilnehmer an Wiederholungsprüfungen. Umgekehrt ausgedrückt: die Differenz von knapp 1.000 zwischen „teilgenommen“ und „bestanden“ bedeutet nicht, dass die jetzt alle endgültig durchgefallen wären. Sie haben vielmehr noch zweimal die Chance, die Prüfung zu wiederholen.


    Diese und andere Infos zum WFW findest Du in dem eBook
    http://www.amazon.de/dp/B006HKI59U?tag=kleinanzeig09-21 [Anzeige] - das Du aber besser JETZT nicht kaufen solltest - weil es das von Freitag, 14.3. bis Sonntag, 16.3. kostenlos geben wird :)

  • Hallo Bananeneis,


    es ist schwer zu sagen, wieviel Zeit du für das Lernen einplanen solltest. Das hängt ganz massiv davon ab, wie gut du mit dem Lernstoff zurechtkommst. Es wird sicherlich Fächer geben bei Dehnen du gut klarkommst und daher etwas weniger lernen musst. Aber auf der anderen Seite auch Fächer oder Teilbereiche, die dir nicht so liegen und du dich dafür mehr anstrengen musst. Ich kann dir nur empfehlen dir im Laufe der Woche das Gelernte nochmal anzuschauen und den Stoff zu festigen. So merkst du schnell bei welchen Themen du Schwierigkeiten hast und kannst dort zügig gegensteuern. So hast du nicht das Problem, dir kurz vor den Prüfungen den ganzen Lernstoff einprügeln zu müssen, sondern kannst dich auf deine Schwachpunkte konzentrieren.


    Gruß
    SvenK

  • Hallo hier! :D
    Also ich hab Wochenendkurs gemacht mit rund 500 - 600 Stunden + Heimaufwand. Die Stundenanzahl, die wir Präsenz hatten, hab ich versucht, daheim dann noch nachzuarbeiten, lernen, Übungen machen, Skripte selbst zusammengefasst etc. Vor den Prüfungen natürlich nochmal intensiver und mehr. Hab zwar nicht gut bestanden, aber immerhin alle Prüfungen auf Anhieb. Ich kann nur raten, gleich von Anfang an gut dabei zu bleiben. Viele in unserem Kurs haben die Ernsthaftigkeit nicht erkannt, dadurch sind viele durchgefallen, haben es erst im zweiten Anlauf geschafft oder aufgegeben.
    Einfach ist es nicht, ich hab selbst schon Fachhochschulreife Richtung Wirtschaft + kaufmännische Ausbildung und hatte nicht gedacht, dass es so anspruchsvoll ist. Ich hatte es mir echt leichter vorgestellt. Aber ganz klar, das ist zu schaffen, wenn man es wirklich will! Meine Problemfächer waren auch REWE und Finanzierung, KLR. :roll:
    Entscheidung bereut? Nie, niemals, nicht eine Sekunde. Dazu mal ein Zitat aus dem Beiblatt des Zeugnisses, welches für den Arbeitgeber und Personaler bestimmt ist: "Das vorliegende Zeugnis ist nicht nur Ausdruck für eine bestimmte Prüfungsleistung. Das Dokument bezeugt darüber hinaus, dass die Absolventen in der Regel entweder für 1 1/2 bis 2 Jahre einen berufsbegleitenden Lehrgang oder einen über mehrere Monate dauernden Vollzeitlehrgang besucht haben. Dies verlangte zusatzlich zur fachlichen Kompetenz ein hohes Maß an FIeiß und Willensstarke. In dieser Zeit verzichteten die Prüfungsbewerber auf so manches Freizeitvergnügen, wâhrend sie gleichzeitig der Doppelbelastung von Beruf und Lehrgang standhalten und den Ansprüchen, die ihre Familien an sie stellten, gerecht werden mussten. Wer unter solchen Umstanden erfolgreich ans Ziel gelangt ist, hat bewiesen, dass er außerordentlich belastbar und leistungsfähig ist."
    So etwas kannst du wunderbar in Vorstellungsgesprächen verkaufen, weil es eben nicht nur die fachliche Weiterbildung ist. Das puscht auch ordentlich das Selbstbewusstsein. Einen neuen Job zu finden war nicht einfach, aber letztlich hab ich jetzt den Vertrag für eine Teamleitung in der Tasche. :D Ohne WIFA hätte ich mich auf solche Stellen gar nicht beworben. Viel Erfolg! :D

  • Zitat von "Ali21"

    Hallo hier! :D
    Dazu mal ein Zitat aus dem Beiblatt des Zeugnisses, welches für den Arbeitgeber und Personaler bestimmt ist: "Das vorliegende Zeugnis ist nicht nur Ausdruck für eine bestimmte Prüfungsleistung. Das Dokument bezeugt darüber hinaus, dass die Absolventen in der Regel entweder für 1 1/2 bis 2 Jahre einen berufsbegleitenden Lehrgang oder einen über mehrere Monate dauernden Vollzeitlehrgang besucht haben. Dies verlangte zusatzlich zur fachlichen Kompetenz ein hohes Maß an FIeiß und Willensstarke. In dieser Zeit verzichteten die Prüfungsbewerber auf so manches Freizeitvergnügen, wâhrend sie gleichzeitig der Doppelbelastung von Beruf und Lehrgang standhalten und den Ansprüchen, die ihre Familien an sie stellten, gerecht werden mussten. Wer unter solchen Umstanden erfolgreich ans Ziel gelangt ist, hat bewiesen, dass er außerordentlich belastbar und leistungsfähig ist."


    Liegt das jedem Zeugnis bei oder hat das dein Bildungsträger für dich erstellt? Den Text finde ich toll! :D

  • Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Bin hier bei der IHK München. Mit dem Bildungsträger hat das nichts zu tun, denn ich hab nur die Prüfung vor der IHK gemacht. Das kam direkt mit dem Zeugnis. Es ist eine ganze Seite, wo quasi erklärt wird, was der Fachwirt überhaupt ist. Mein Post ist nur ein Teil daraus. Ich fand es auch klasse, hab es auch bei meiner Bewerbung beigetan, denn letztlich wissen viele Unternehmen leider immer noch nichts damit anzufangen, was ich sehr schade finde.

  • Das ist Sache der IHK - und da fällt München sehr positiv auf. Die geben ja auch eine englische Übersetzung mit dem Zeugnis.