Wenn es für dich ein ganz wesentliches Kriterium für die faktische Wertigkeit von Abschlüssen ist, zu welchen weiteren Qualifizierungen sie den Zugang eröffnen, dann behaupte ich in strikter Anwendung deiner Argumentation: Eine abgeschlossene Maurerlehre (DQR 4) muss mindestens so viel oder gar mehr wert sein als praktisch jeder Bachelor (DQR 6), da der Maurergeselle sofort die Zulassung zur Maurermeisterprüfung (DQR 6) kriegt, der Bachelor (obwohl formal bereits auf DQR-Stufe 6 stehend) hingegen nicht.
Ja, "ein" Kriterium. Generell scheinen wir uns aber im Kern eigentlich komplett einig zu sein: Eine Gleichwertigkeit bei jeglichen Abschlüssen im DQR existiert nur auf diesem Papier, aber bedeutet eben gar nichts in der Realität.
Und die Vergütungspraxis des Staates kannste ebenfalls so lange vergessen, wie - was ich bereits erwähnt hatte - Entlohnungsunterschiede z. B. zwischen gleich qualifizierten angestellten und verbeamteten Lehrern bestehen.
Naja, da muss man aber ehrlicher Weise dann gleich mit gleich vergleichen. Die Unterschiede von Beamten zu Beamten in der gleichen Lohngruppe sind ja schon in jedem Bundesland (auch vs. BUND) zum Teil sehr unterschiedlich. Was gleich bleibt ist, dass in jedem Tarifvertrag bzw Besoldungsordnung des Bundes, der Kommunen und der Länder berufl. DQR6 und akadem. DQR6 sehr unterschiedlich bezahlt werden und eben in der Regel einer komplett anderen Laufbahngruppe zugeordnet werden.
Nochmals: Das wirklich interessante an der Sache ist doch, dass der Staat auf der einen Seite im DQR Gleichwertigkeit suggeriert, aber dann in seiner tatsächlichen Handlung, Weiterbildungen der DQR6/7 weiterhin in der gleichen Laufbahn/Qualifikationsebene wie normale Ausbildungen eingruppiert.
Da die Vergütungspraxis des Staates vielen nicht Indikation genug ist, habe ich ja auch einen Industrietarifvertrag ins Argument einbezogen.
Ist der Bachelor eigentlich ein richtiger Hochschulabschluss? Auf dem Papier ja; altgediente Diplomierte lachen sich aber trotzdem darüber nen Ast.
Da muss ich dir fast Recht geben. Es kommt hier hin und wieder mal vor, dass "Neulinge" ihren BA in der Email-Signatur haben und es ist einfach nur peinlich (v.a. da die Mehrheit höhere Grade hat und diese nie irgendwo aufführt).
Ich finde auch, dass der Bachelor in seiner jetzigen Form sehr missglückt ist. Meine Persönliche Meinung ist, dass der Bachelor der echte berufsqualifizierende Abschluss sein sollte (Anstatt Diplom von 9 Semester auf 10 Semester BA+MA zu verkürzen ). Also der finale Abschluss für alles z.B. auch Medizin nach 6 Jahren etc. Nirgendwo steht geschrieben, dass ein BA 6 Semester sein muss. Wenn man den BA konsequent zum 1. Berufsqualifizierenden Abschluss gemacht hätte, mit der benötigten Semesterzahl anstatt den normaler Weise 6 Sem, wäre er besser angenommen worden und der Master hätte nicht zum Regelabschluss verkommen müssen.
Ich habe mittlere Reife, Beruf, Berufsoberschule. Also 10 Jahre Englisch.
Da wird es schwer für Abiturienten drüber zu kommen... (außer schon in der Grundschule angefangen)
Bei mir gings 2. Klasse los. Du darfst aber auch nicht vergessen, dass ja dein "Vergleichsabiturient" jemand mit gleicher Ausbildungsdauer wäre (also in deiner BOS-Zeit wohl bereits ebenfalls Ausbildung oder Studium macht) und wahrscheinlich doppelt so viele Englisch-Stunden wie du hattest.