WFW mit mäßigen Noten nach langer Selbstständigkeit - Chancen

  • Hallo,


    bin nun schon etwas älter, arbeite seit über 10 Jahren mit eigenem Gewerbebetrieb, später als Geschäftsführer der eigenen kleinen Unternehmung.


    Arbeite viel mit dem Telefon/mit Computer (wenig direkten Kundenkontakt) und viel in einer Branche (IT Branche), in der ich vielleicht auch wieder arbeiten würde, in der ich aber im Grunde genommen nicht mehr arbeiten möchte! Würde gerne etwas mehr kaufmännisches machen wollen, mit mehr Kundenkontakt und einfach mal mit Arbeitskollegen.


    Den WFW habe ich gemacht, im Wissen darum, meinen Weg wechseln zu wollen, leider mit mäßigen Noten:


    WQ
    VWL/BWL: 83
    Rewe: 75
    Recht/Steuern: 66
    Unternehmensführung: 73


    HQ
    Schriftliche Sit: 75
    Fachgespräch: 50 -> sehr, sehr, sehr ärgerlich



    Mich würde interessieren, ob hier jemand einen ähnlichen Werdegang wie ich hat? Wie war euer weiterer Weg?


    Ganz allgemein würde mich intessieren, ist es möglich mit solchen Noten auch etwas passables zu bekommen? Wie sieht euer Tagesablauf aus? Wie ist euer Verdienst? Sind 35.000,-/Jahr realistisch, oder wäre es dann sinniger noch eine Weiterbildung anzuhängen (wozu ich im Grunde bereit wäre, aber im Moment lieber andere Erfahrunen sammeln wollen würde)? Wenn ich weniger als 30 k im Jahr hätte, würde ich erst einmal selbstständig bleiben.


    Fragen über Fragen.
    Würde mich über einen Erfahrungsaustausch freuen.


    MfG

  • Wieso mäßige Noten? Ist doch vollbefriedigend :P


    Zitat

    Ganz allgemein würde mich intessieren, ist es möglich mit solchen Noten auch etwas passables zu bekommen?


    Ich denke es kommt eher auf Beruf, Berufserfahrung und Werdegang an... Wenn du lange selbstständig warst, und über 40 bist dann dürftest du bei den Firmen wo sich sowieso alle Bewerben und die den Briefkasten nicht leerbekommen eh durch das Raster fallen und sowieso in den Papierkorb sortiert werden.



    Also eher die Frage was du kannst und was und wer das braucht. Und Regionen usw. spielen da auch ne Rolle.


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

  • Ich bin 30. Habe beruflich alles Mögliche gemacht, viel gejobbt, aber am meisten Energie in mein Gewerbe gesteckt. Habe auch einmal Wirtschaftswissenschaften studiert, das aber schnell sein lassen, als ich bemerkte, dass ich doch noch zu sehr in meiner Arbeit hänge. Dann habe ich nebenberuflich den WFW gemacht.


    Du meinst also, ich sollte mich einfach bewerben und mich bewähren?

  • Hallo lifeuncut,


    ich finde auch nicht, dass das schlechte Noten sind. Im IHK-Bereich findet glücklicherweise eben keine "Inflation" der Supernoten statt, wie es bei manchen Studiengängen oder in manchem Bundesländern beim Abitur der Fall ist. Dies ist auch vielen Personalern bekannt (natürlich nicht allen). Von daher sei zufrieden und dann wird sich der weitere Weg ergeben.


    PS: Als Volkswirt freue ich mich natürlich immer, wenn die beste Note bei VWL herauskommt.
    :D




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  • Ich denke mal, Arbeitgeber haben für lukrative Stellen 3 Anforderungsbereiche:

    • fachliche Kompetenz, hier ist eine Weiterbildung gut unterzubringen,
    • persönliche Kompetenz, da hilft eine Fachwirt- Weiterbildung nur bedingt,
    • aktuelle Erfahrung in dem spezifischen Arbeitsbereich, hier könnte das Problem liegen: Um die zu bekommen, muss man ggf. erst mal einen Job machen, der nicht das Ziel ist.


    Es kommt also darauf an, ob die Selbständigkeit mit dem neuen Job in Verbindung steht.Und was Timeburner im nächsten Beitrag beschreibt, kommt zu der ganzen Problematik noch hinzu.

  • Diese Themen muss man aus 2 Perspektiven sehen grundsätzlich:



    1. Aus "Unternehmersicht". Warum seid ihr der richtige für den Job?
    Das funktioniert aber nur bei Organisationen wo der Unternehmer sich eben überhaupt mit der Frage "Einstellung" befasst.


    Wenn


    2. "Human Resource" vorgeschaltet ist, dann hat man eben diesen ganzen Personalmanagement Voodoozauber, und ab ner gewissen Betriebsgröße entscheidet dann ein 25 jähriges "Fräulein" ob die Bewerbung gefiltert wird... Und derjenige bekommt den Job wo ne sexuelle Übertragung (im psychoanalytischen Sinne) stattfindet. :P


    Das Problem ist der "Voodoozauber" in 2. der hat nicht unbedingt was mit den "Anforderungen" in 1. zu tun. Und am Ende ist das Problem in vielen Organisationen das dann hier ein "Bewerberprofil" gefordert ist das in der Praxis mehr ne Negativauslese ist, und die "Fachleute" die weil sie welche sind eben in dem "Kröpfchen" landen die den Job dann machen (weil sie es können) dann Extern oder über Vitamin B oder oder sonstwie "hermüssen" weil es über HR eben nicht kommt.



    "Ehemalige Selbstständige" sind immer schwierig, für "Konzernsekten" ist der Selbstständige meist zu ja eben "Selbst"... und warum werden leute selbstständig in Deutschland? Weil man ihnen meist die Pistole auf die Brust gesetzt hat und es Gründe gibt warum sie beim Bewerbungsbingo durchs Raster fallen. nach der Selbstständigkeit ist man dann halt meist auch noch älter, wenn die Konkurenz besteht aus "jung, dumm, willig, billig" und gleichzeitig "überakademisiert".


    Wie auch immer es ist nicht alles ganz einfach, selbstständigkeit sprechen viele Gründe dafür, aber die anderen Gründe sind eben "Selbst und Ständig". Geregelte Arbeitszeiten, Urlaub machen können, und der Einfluss auf das Privatleben usw. das ist eben auch nicht jedermanns Sache.


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

  • Hm, also ich habe meine Firma verkauft und will einfach nicht schon in Rente...meine Frau arbeitet ja auch noch und hat Spass.
    Für mich ist das Geld nebensache, und ich habe auch keinen Zeitdruck.
    Ich hatte aber schon ein Vorstellungsgespräch, in dem das Mädel, 25 Jahre, sich wunderte wie ich meinen Lebensunterhalt bestreite und ob das Arbeitslosengeld gezahlt wird.
    Ich hab dann kurz erwähnt, dass ich ein Sabbatjahr mache und ich nicht arbeitslos gemeldet bin....
    Habe das Gefühl, dass es auch mit Fachwirt nicht anders sein wird?
    Die Strategie ist also eine Firma auszuwählen, die eben keine HR als Stabsstelle hat..
    Ich bin selbstständig geworden, weil aus Hobby Beruf wurde und ich einfach tierisch Spass in der Zeit hatte, habe nen Key Account Manager Job sausen lassen dafür, ohne Druck..