Meine Aufgabenstellung sah wie folgt aus: ich bekam ein A4 Blatt, auf dem ein Beurteilungsgespräch ( natürlich eines wie es nicht laufen sollte ) abgedruckt war. Der Teamleiter bittet äußerst kurzfristig zum Beurteilungsgespräch, weist dem Mitarbeiter einen Platz am langen Konferenztisch zu, kurzer Smalltalk und dann meistens Monolog des Teamleiters, abwertende Äußerungen bezüglich des Verhaltens bzw. Der Leistung des MA, und letztendlich nach kurzer Durchsicht der Beurteilung das Leisten der Unterschrift durch den MA.
Die Fragen zu dem Text lauteten sinngemäß " Finde 5 Fehler in diesem Beurteilungsgespräch, Verbesserungen aufzeigen und Auswirkungen dieser Verhaltensweisen auf den MA und dazu noch 3 Beurteilungsfehler"
Alles in allem eine schöne Aufgabe dachte ich allerdings nur zum Anfang. Denn wie sollte ich da einen Einstieg finden? Ich hatte selbst keine Rolle wie bei anderen Aufgaben. Dort heißt es immer sie sind die Assistentin des GF oder die Sekretärin. Nunja, der Einstig in die Präsentation ist somit nicht gelungen. Die Agenda habe ich an das Flipshart geheftet und nicht vorgestellt. Das hätte ich wohl tun sollen was ich später erfuhr. Die Moderationskarten habe ich während der Präsentation angeheftet, was wohl auch nicht gut ankam. Laut Prüfer habe ich mich mehr mit der Wand unterhalten als alles andere. Im Seminar wurde es genau so vorgemacht, also dachte ich die Vorgehensweise wäre in Ordnung. Nunja, getäuscht. Dann ging es an das Fachgespräch. Dort wurde der von mir genannte Beurteilungsfehler zur Mitte, Milde, Härte eingehend diskutiert. Warum macht der Beurteilende so etwas, was bezweckt er hiermit ect. Ich war eher der Meinung das es eine Charaktergeschichte wäre, aber der Prüfer meinte es stecke System dahinter. Z.B. das kein Konkurrent geduldet werden solle und deswegen eher zur Härte tendiert wird. Und was die Auswirkungen sind, wenn zu milde bewertet wird.
Ich erwähnte in meiner Präsentation, dass der lange Konferenztisch nicht so gut für ein Beurteilungsgespräch geeignet wäre und man sich möglichst im 90 Grad Winkel setzen sollte um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Das hat der Prüfer dann auch noch mal genüsslich auseinander genommen und meiner Meinung nach etwas ins Lächerliche gezogen. Dann kamen noch Fragen zur Probezeit. Dauer und in welchem Gesetz man dazu etwas finden würde. Bei Azubis war es klar. Das findet man imBerufsbildungsgesetz, ebenso die Dauer. Bei normalen Mitarbeitern dauert sie in der Regel 6 Monate. Was ich allerdings nicht wusste ist, dass Sie gesetzlich gar nicht festgeschrieben ist. Alles in Allem hat mir die Mündliche Prüfung lächerliche 37 Punkte gebracht. Lösungen auf die ich hingeführt wurde, haben anscheinend gar keine Punkte mehr gebracht. Ich glaube, meine missglückte Präsentation hat den Hauptausschlag gegeben. Auch wenn gesagt wird, dass sie nur zu 30% in die Bewertung einfließt. Wenn man das schon vermasselt, wird es super schwer das Ruder noch herum zu reißen. Also heißt demnächst meine oberste Priorität das präsentieren zu üben. Das Whiteboard fürs Schlafzimmer ist bereits bestellt.