Vorbereiten für den Wirtschaftsfachwirt - Buchempfehlungen, Lernmaterial

  • Mit was sollte ich eigentlich am ehesten anfangen was auch ein wenig die Reihenfolge des Rahmenplans einhält?


    Ich würde grundsätzlich mit den vier Fächern anfangen, die in Teil 1 (WBQ) geprüft werden, also "VWL/BWL", "Recht und Steuern", "Rechnungswesen" sowie "Unternehmensführung".


    K.O.-Fächer sind in Teil 1 gerne Rechnungswesen und Recht und Steuern. Daher würde ich mir die zuerst vorknöpfen.


    Zitat

    Ich hoffe das ist alles notwendige in einer akzeptablen Lernreihenfolge.


    Was ich in deiner Literatursammlung nicht erkennen kann, ist, ob sich eins der Bücher auch mit Rechtslehre befaßt. Nur mit den Gesetzbüchern ist es schwer, auf einen grünen Zweig zu kommen; man sollte schon irgendwas haben, was einem den Stoff auch erklärt.


    Falls du dir die "Gesetzestexte für Fachwirte bestellen willst, würde ich empfehlen, erst einmal mit dem Buch zu arbeiten und auszuprobieren, wie du damit zurechtkommst, auch was das Auffinden von Paragraphen betrifft. Dann eventuell noch ergänzend einzelne Gesetzbücher dazukaufen. Wichtig ist, daß du etwas hast, worin du dich unter Zeitdruck gut zurechtfindest, denn in der Prüfung kommt es darauf an, Paragraphen schnell nachschlagen zu können - die alle auswendig zu lernen, wäre utopisch.


    Falls du von vorn herein lieber einzelne Gesetzbücher (HGB, BGB...) verwenden willst, kannst du auf den dicken Wälzer verzichten. Ich würde ihn aber schon deshalb empfehlen, weil er durch seine Zusammenstellung prüfungsrelevanter Gesetze (bzw. Auszügen daraus) Orientierung bietet.

  • @Tomate
    Zum besseren Verständnis, da ich momentan gar keine Ahnung habe, wäre es schön wenn du mir die Bücher auch so betitelst die VWL/BWL", "Recht und Steuern", "Rechnungswesen" sowie "Unternehmensführung" beinhalten. So habe ich nämlich Begriffe aber kann diese zu den Büchern (die ich noch nicht mal habe geschweige was darüber wisse) zuordnen wo das auch drinsteht. Rechnungswesen habe ich soweit verstanden -> Industrielles Rechnungswesen. Was ist mit den anderen?


    Das heißt ich darf eigene Gesetzesbücher in der Prüfung später benutzen?


    Für die Paragraphen etc. dürfte ein großes Buch sicherlich nicht verkehrt sein für später, aber bevorzuge für das Schrittweise hernagehen, lieber einzelne Werke zwecks Übersicht.

  • http://www.fachwirt-forum.de/User/13843-Tomate/wäre es schön wenn du mir die Bücher auch so betitelst die VWL/BWL", "Recht und Steuern", "Rechnungswesen" sowie "Unternehmensführung" beinhalten.


    Gut, ich versuche es mal (ich kenne die Bücher nicht alle):


    - Rahmenplan der IHK: Ist klar :)


    - IHK Formelsammlung (bei DIHK): Rechnungswesen


    - Industrielles Rechnungswesen" Schmoltke Deitermann + Aufgabenheft + Lösungsbuch - (Sind Aufgabenheft und Lösungsbuch dabei oder separat zu bestellen?): Rechnungswesen (Ich habe und kenne nur das Buch; demnach Aufgaben- und Lösungsheft wohl separat)


    - Rechnungswesen schnell und einfach verstehen von Manuel Nothacker: Rechnungswesen


    - Wirtschafts- und Sozialprozesse für Industriekaufleute:" Schülerband (Bildungsverlag): Wahrscheinlich VWL/BWL. Vielleicht auch Unternehmensführung? - kenne das Buch nicht :(


    - Gesetzestexte für Fachwirte" (weconsult): Recht


    - Prüfungswissen kompakt" von Reinhard Fresow: Kenne ich nicht; aber vom Titel her wohl selbsterklärend :)


    Hm - da scheint auch noch was zum Thema Steuern zu fehlen...

    Zitat

    Das heißt ich darf eigene Gesetzesbücher in der Prüfung später benutzen?


    Ja. Das mußt du sogar, sonst hast du keine Chance. Wichtig: daher keine Notizen in die Gesetzbücher hineinschreiben, da die Prüfungsaufsicht sie dir dann zu Klausurbeginn ersatzlos wegnimmt. Erlaubt sind nur Unterstreichungen und Verweise zu anderen Paragraphen (auch auf Klebezetteln).

  • - Prüfungswissen kompakt" von Reinhard Fresow: Kenne ich nicht; aber vom Titel her wohl selbsterklärend :)


    Damit es keine Mißverständnisse oder gar Enttäuschungen gibt: die Titel der Reihe (gibt es für jedes Fach bzw. jeden Prüfungsabschnitt . siehe Link in der Signatur) sind NICHT gedacht als Lehrbücher. Weil aber alle Stichworte des Rahmenplans UND alle bisherigen Klausurfragen berücksichtigt sind, ist es (hoffentlich) das beste und zeitsparende Mittel zum Wiederholen und dabei sein Wissen (und vielleicht auch Unterlagen von Dozenten oder Textbände etc.) auf Vollständigkeit zu prüfen und zu jedem Thema alte Klausurfragen zu finden.

  • @Reinhard
    Danke für den Hinweis. Ich habe auch gerade bemerkt, als ich mir eine Liste an Bücher und deren Kosten gemacht habe, dass ich noch ein wenig Schwierigkeiten habe zu erkennen, welche Bücher zum Nachschlagen gedacht sind und welche zum "lernen".


    @Thread
    Die ganzen Gesetzestexte sind soweit ich das Überblicke zum nachschlagen. Ich werde sofern nichts mehr dagegen spricht, laut dem Vorschlag von Timeburnermit dem Industriellen Rechnungswesen und mit Rechnungswesen schnell & einfach verstehen, beginnen. Alles andere ist mehr für später gedacht soweit ich das überblicke?

  • Zitat

    02. Was ist mit "Skripte" gemeint? - Sind das Bücher die man nur von der IHK bekommt bei Teilnahme am Lehrgang oder kann ich das auch so kaufen? Wo, beim DIHK?


    Ja richtig, die bekommste nur bei der IHK im Lehrgang, oder nur alte gebraucht.


    Als Alternativen zu den Skripten gibts wie gesagt die Bücher für die Fachwirte (Kiehl, Feldhaus etc.) in allen steht eigentlich dasselbe drin.



    Zitat

    Gesetzestexte für Fachwirte" (weconsult)
    HGB, BGB, Steuergesetze, Arbeitsrecht und Wettbewerbsrecht und (eigentlich auch) die Insolvenzordnung. (Sind das auch die genauen Titel der Bücher?)



    Ja das sind die genauen Titel, das sind die reinen Gesetztexte in Buchform. - Wenn du diese hast brauchst du auch keine Gesetzsammlungen mehr kaufen, das sind nur Auszüge aus den Büchern in einzelnen Büchern zusammengefasst.


    http://www.amazon.de/Steuergesetze/dp/3423057653/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1421259845&sr=8-2&keywords=Steuergesetze+Beck&tag=kleinanzeig09-21 [Anzeige]


    Die Beck-Texte sind die gängigsten, haste sicher schon irgendwo gesehen, zum lernen/lesen sind die imho auch besser geeignet (man sollte für den Fachwirt alle relevanten Gesetzestexte mal gelesen haben) und die brauchst du als Nachschlagewerke in den "Fallstudien" dann auch in der Prüfung, die kannste da nämlich mitnehmen. Ist vielleicht ein bisschen mehr zu schleppen als ne kompakte Gesetzsammlung, dafür kann man sich leichter gleich das richtige Buch greifen und mit den schlankeren Stichwortverzeichnissen ist das Nachschlagen imho einfacher.





    Zitat

    Industrielles Rechnungswesen" Schmoltke Deitermann + Aufgabenheft + Lösungsbuch - (Sind Aufgabenheft und Lösungsbuch dabei oder separat zu bestellen?)



    Musst du separat bestellen, das Lösungsbuch gibs auch nur direkt beim Verlag, am besten telefonisch bestellen und sagen das zum Selbststudium brauchst, die verkaufen das nicht im Internet weil sonst jeder Berufsschüler seine Hausaufgaben da abschreiben könnte.



    Zitat

    - Wirtschafts- und Sozialprozesse für Industriekaufleute:" Schülerband (Bildungsverlag): Wahrscheinlich VWL/BWL. Vielleicht auch Unternehmensführung? - kenne das Buch nicht




    http://files.schulbuchzentrum-…s/978-3-8237-6753-4_9.pdf



    Hier das Inhaltsverzeichnis und eine Leseprobe


    Du kannst mit diesem Buch und dem Rahmenplan schon konkret lernen.


    In diesem Buch findet sich
    VWL - Volkswirtschaftslehre, mit ungefähr dem Stoff und selben Unterpunkten wie für den Fachwirt, dazu noch Recht&Steuern und zu Unternehmensführung/Personal dann auch noch Basics.


    Recht z.B. die grundlegendsten Sachen - Kaufmannsbegriff, Vertretung, Prokura, Vertragsarten, Kaufvertrag usw. usf. Einkommensteuer, Grundsteuer usw.


    VWL: Markt, Preisbildung, Wettbewerb. etc.


    Im Anhang steht auch noch ein bisschen was zu Lerntechniken etc. durchaus brauchbar.

    Habe mir das nachträglich gekauft obwohl ich das Kiehl-Buch schon hatte. Ist imho in vielen Bereichen einfacher erklärt, mit mehr Beispielen, besser bebildert usw. und übersichtlicher, und weil es da auch ne ganz aktuelle Ausgabe gibt auch noch auf nem neusten Stand.

    Eine gute Ergänzung, und wenn man noch keine kaufmännische Ausbildung durchaus zum Lernen und den Einstieg für den Fachwirt zu empfehlen und zu gebrauchen.




    Zitat

    Ich werde sofern nichts mehr dagegen spricht, laut dem Vorschlag von Timeburnermit dem Industriellen Rechnungswesen und mit Rechnungswesen schnell & einfach verstehen, beginnen. Alles andere ist mehr für später gedacht soweit ich das überblicke?


    [color=#000000][font='courier new,courier,monospace']
    Rechnungswesen ist für die meisten schnell recht trocken und dir wird der Kopf da am Anfang vmtl relativ schnell rauchen, da ist es ganz gut wenn zur Abwechslung mit den anderen Themen davor oder danach weitermachen kannst.


    D.h. du kannst mit VWL (Volkswirtschaftslehre) und Recht auch schon nebenbei beginnen, VWL ist zum Anfangen und Einlesen meiner Meinung nach erstmal recht einfach und zugänglich noch.
    Recht mit den Grundbegriffen auch ruhig mal anfangen und die Gesetzbücher kaufen, Rechnungswesen beginnt man meist mit den "Grundsätzen der ordnungsgemäßen Buchführung" und wer "Buchführungspflichtig" ist, und da kann man dann auch gleich schon die Gesetztexte reinschauen weil da ist das ja mit geregelt.


    Mit Rechnungswesen einfach verstehen und dem Schmoltke mit den vielen Übungsaufgaben (ist viel "learning by doing") wirste in paar Wochen in der Finanzbuchhaltung schon recht weit kommen, und wenn mit dem Buch für Industriekaufleute die Grundbegriffe dann auch schon hast, dann haste im Prinzip schon die Hälfte vom ersten Prüfungsteil. Dann solltest du wenn du noch nen Kurs besuchen willst keine großartigen Schwierigkeiten mehr haben.


    Wenn dann Blut geleckt hast dann brauchste vielleicht sogar gar keinen Lehrgang mehr und kannst dich direkt zur Herbstprüfung anmelden, den Stoff für die WBQ kann man sich im Selbststudium wenn man motiviert ist locker in 6-7 Monaten erarbeiten wenn man täglich 2-3 Stunden sich mit beschäftigt, und dann haste immernoch 2 Monate Zeit für Wiederholungen und das üben mit Testaufgaben und alten Klausuren. Und kannst dann schon mit dem Lernen für die HBQ anfangen.



    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

    4 Mal editiert, zuletzt von Timeburner ()

  • @Timeburner
    Ich habe gestern 3 Stunden rechnungswesen.de gelesen (da ich noch keine Bücher habe) auch wenn ich mir vieles nicht auf Anhieb merken kann, so klingt das ganz interessant, ist aber auch recht viel. Ausgehend von der Annahme, dass dies gerade mal 2 Seiten des Rahmenplans sind und ich das abstrakt hochrechne, merke ich das es viel Stoff sein dürfte. Kann ich davon ausgehen, dass man hauptsächlich das was im Rahmenplan steht wissen muss oder ist das mehr so als Richtung angegeben und letztendlich können in den Prüfunge alle möglichen Fragen auftauchen was im Rahmenplan nicht drinsteht? - Weil dann könnte man sich gezielt daran halten und die Punkte mit eigenen Kurzerklärungen separat aufchreiben und auswendig lernen.

  • Zitat

    Weil dann könnte man sich gezielt daran halten und die Punkte mit eigenen Kurzerklärungen separat aufchreiben und auswendig lernen



    Warte einfach bis die Bücher ankommen. Da werden sich viele deiner Fragen beantworten. Insbesondere das "Rechnungswesen schnell und einfach verstehen" ist echt Gold wert.


    Wenn man bei 0 anfangen muss ist es wirklich "viel Stoff" mehr als es im Rahmenplan ausschaut, der - eigentliche - Fokus liegt beim Fachwirt zwar auf der Kosten/Leistungsrechnung.
    Aber ohne das Grundwissen aus der Fibu (das man laut Taxonomie alles "erläutern" können muss) und deren Anwendung wird man auch in der KLR Verständnisprobleme haben und sich da "durchmogeln" probieren viele in dem Fach.

    In der mündlichen Prüfung (wo du nur reinkommst wenn du im schriftlichen Versagt hast) helfen auswendige Definitionen vielleicht (solange keiner nachbohrt), aber in der Klausur nur wenig wenn das "auswendige" nicht zuordnen kannst weil die anders Fragen... und es geht ja darum in der Klausur ein gutes Ergebnis zu erzielen.
    In den anderen (KLR) Aufgaben der Klausur musste (nach vertehen der Fragestellung :whistling: ) rechnen und anwenden.


    Auswendig lernen würde ich höchstens die "Kostenbegriffe" weil das Rechnungswesen da ne gewisse "eigene Sprache" spricht, und vielleicht die GOB und Bilanzierungsgrundsätze... aber ich habe Probleme mit dem auswendig lernen.


    Die Klausuren orientieren sich am Rahmenplan, Rechnungswesen vielleicht stärker als andere Fächer, und so wirklich "ganz krasse" Fragestellungen im Rechnungswesen die spart sich die IHK normal für die Betriebswirte auf. (Da brauchste den Schmoltke/Deitermann dann wieder)


    Ich hatte Rechnungswesen bei meinen Lernfortschritten erst unterschätzt, als einzige Grundlage das Kiel-Buch und musste dann feststellen das damit für mich kein Staat zu machen ist und wirklich von 0 anfangen mit dem Schmoltke.


    Ich würde dir raten das du die ersten Wochen des Lernens dich erstmal wirklich auf die Finanzbuchhaltung konzentrierst, und dazu viele Übungsaufgaben im Schmoltke machst, das ist zwar zeitaufwendig aber das lohnt sich.
    Du wirst auch ne Tipp-Ex maus oder sowas im Übungsheft brauchen, die haben da in den Aufgaben schon so kleine Stolperfallen eingebaut das kapierst was los ist. Also wie das mit der Bilanz funktioniert, was die ganzen Unterkonten sind und auch "Buchungssätze"... in ner schriftlichen Klausur ist afaik noch nie nach Buchungssätzen beim Fachwirt gefragt worden - könnte aber eigentlich jederzeit weil sowas einfach Basics sind. - In ner Wirtschafts(real)schule machen die im Prinzip oft mehrere Jahre gar nix anderes.


    Hier ist ne ganz gute Zusammenfassung:


    https://www.youtube.com/watch?v=Er2AzIOXXSc


    wenn das alles verstehst und bisschen geübt hast dann biste reif für die Kosten und Leistungsrechnung. Dann geht die richtige Arbeit aber erst los. :P


    Taschenrechner haste? ^^







    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

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  • Es kann schon mal eine Frage kommen, die man so im Rahmenplan nicht zuordnen kann.
    Das ist dann die Frage für TOP-Kandidaten. Sollte man also nicht per se als Maßstab oder Angstmacher nehmen.


    Mit dem Rahmenplan-Inhalt deckt man soviel ab, dass es zu einem guten Ergebnis reichen kann / wird.


    Also, mach weiter so wie Du angefangen hast. Aber eines bitte nicht: Alles nur auswendig lernen. Es geht speziell im 2. Teil (Handlungsspezifische Qualifikation) um das Anwenden von Wissen und Erarbeiten von Problemlösungen. Es ist ja kein Ankreuz-Test. Die Lösungshinweise in alten Prüfungen sind daher keine Musterlösungen.


    Zu Unternehmensführung habe ich grad keine Literaturempfehlung. Schau mal im Rahmenplan und lies dann die einzelnen Dinge bei Wikipedia oder bei wirtschaftslexikon.gabler.de an.